Peer-Assessment wird zu einem zentralen Mittel, um studierendenzentrierte Bewertungsprozesse in der Hochschulbildung zu fördern (Pérez, Vidal-Puga & Juste, 2022), ebenso wie die Feedback-Kompetenz der Studierenden (Hoo, Deneen & Boud, 2022). Das Konzept der "Feedback-Kompetenz" umfasst die Fähigkeit, Feedback zu lesen, zu interpretieren und zu nutzen (Sutton, 2012), sowie das Verständnis, die Fähigkeit und die Bereitschaft, es zu verarbeiten (Carless & Boud, 2018; Hoo, Deneen & Boud, 2022). Bei dieser Art von Aktivität und durch die Übernahme der Rollen von Feedbackgebern und -empfängern wird erwartet, dass die Studierenden ein klareres Verständnis dafür entwickeln, was in den Aufgaben gefordert wird. Die Entwicklung eines tieferen Einblicks in ihren eigenen Lernprozess kann sich somit positiv auf ihre Selbstregulierung und künftige Leistung auswirken. Neben der Förderung des Lernens auf höherer Ebene fördert das Peer-Assessment auch das Verantwortungsbewusstsein, das kritische Denken und die Kooperationsfähigkeit der Studierende. Das technologiegestützte Peer-Assessment hat sich als vorteilhaft erwiesen, insbesondere wegen seiner Flexibilität bei der Überwindung räumlicher und zeitlicher Beschränkungen, aber auch wegen der Anonymität, die es den Beteiligten bieten kann.